Meine Vater gefangen unter die Erde wie lande??

Liebe BILD.de-Leser,

mein Name ist Romina, ich bin 20 Jahre alt – und mein Vater Mario Gomez ist seit über einem Monat in der Mine San José (Chile) verschüttet.

Heute bin ich etwa um ein Uhr an der Mine angekommen. Meine Mutter war nicht da, alle haben sich Sorgen gemacht, weil heute die Videokonferenz mit meinem Vater stattfinden soll – und mein Vater fragt dabei immer, ob er mit meiner Mutter sprechen könne. Das letzte Mal, als meine Mutter nicht dabei war, war er sehr verärgert, weil sie ihm so wichtig ist.

Heute um kurz nach vier konnten wir dann endlich wieder mit meinem Vater sprechen. Ich war so aufgeregt, weil ich die ganze Woche auf diesen Moment gewartet habe.

Auf dem Weg in die Mine zu dem Raum, wo die Konferenz stattfindet, konnte ich den Aufbau der dritten Bohrmaschine sehen. Dort, wo sie sie aufbauen, ist der Platz riesengroß, fast so wie ein Fußballfeld. Viele Arbeiter sind daran zu Gange, überall stehen Container mit Teilen. Ich fragte einen Fahrer, welche der Bohrmaschinen denn jetzt am weitesten ist. Er sagte mir, die die als zweite eingesetzt wurde.

Danach kam ich endlich zur Video-Konferenz. Als ich meinen Vater auf dem Bildschirm sah, musste ich fast vor Freude weinen. Er hat zugenommen. Ich frage ich mich nun immer wieder, warum muss ausgerechnet mein Vater diese Katastrophe durchleben?

Zur nächsten Videokonferenz wird sicherlich eins meiner Geschwister gehen. Ich werde mir dann alles von ihnen erzählen lassen. Ich wünschte, ich könnte ihn nächste Woche wieder sehen.